
Wenn in der Bundesliga um TV-Gelder gefeilscht wird, bringen Vereine gerne TV-Zuschauerzahlen ins Gespräch. Schalke 04-Präsident Bernd Schröder (56) forderte kürzlich in BILD am Sonntag, dass Klubs, die Quoten anbieten, mehr Geld einsammeln sollten als Klubs, die kaum zuschauen. SPORT BILD analysiert die TV-Zahlen der abgelaufenen und aktuellen Saison (Stand 16.) und zeigt die reale Quotentabelle der Bundesliga.

Was war da los?
Schlechte Laune rätselt um Kovac
Quelle: Bild
Alle Einzelspielübertragungen fließen in die Rangliste ein, denn hier schalten die echten Fans ein und man sieht, wie interessiert die Vereine sind. Die stärkste Währung sind die Samstagsspiele um 15:30 Uhr, da alle zur gleichen Zeit spielen. Wer dort die meisten Zuschauer hat, ist der Beste. Um 18:30 Uhr verzerren Spiele das Bild, da es aufgrund des Alleinstellungsmerkmals generell höhere Quoten gibt.
Das Besondere an der SPORT BILD-ANALYSE: Da Spiele gegen Bayern, Dortmund und Schalke 04 in der Regel deutlich höhere Zuschauerzahlen haben als Spiele gegen die anderen 15 Klubs, werden diese Zahlen ausgeklammert. Denn nicht alle Teams spielten ihre besten Spiele bei Sky (DAZN macht keine Angaben zur Zuschauerzahl). Dadurch erhält man angepasste Werte, die die tatsächliche Zugfestigkeit zeigen.
Bayern belegt in diesem Anteil des echten Fanfernsehens den ersten Platz mit durchschnittlich 515.500 Zuschauern, die ihre Spiele um 15:30 Uhr verfolgen. Dahinter folgen Dortmund (329.300) und Schalke 04 (202.000).
Hinter diesem Spitzentrio bilden drei Clubs folgende Gruppe: Frankfurt (157.500), Stuttgart (137.300) und Aufsteiger Bremen (132.300).
Dann folgen Köln (127.700), Hertha (114.000) und Gladbach (104.500). Die Borussia ist in den Anstoßzeiten merklich höher, aber dort zieht der größere Gegner normalerweise die meisten Zuschauer an. Spielt man allerdings an einem Samstagnachmittag, gehen die Werte runter.
Das untere Mittelfeld bilden Mainz (80.900), Leipzig (80.700), Wolfsburg (75.700), Freiburg (75.600) und Union Berlin (69.400). Bemerkenswert ist bei den Köpenickern allerdings: In der laufenden Saison liegt die GPA erfolgsbedingt deutlich höher: 109.200.

Leverkusens Spiele, hier Diaby (rechts) gegen Carrazur vom VfB Stuttgart, haben im Schnitt die wenigsten TV-Zuschauer.
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Die Schlusslichter sind Augsburg (64.800), Hoffenheim (61.900), Bochum (60.600) und Tabellenletzter Leverkusen (59.000). Die Werkself zieht nur dann Zuschauer an, wenn sie die besten Spiele spielt. Gegen andere Gegner sinken die Zahlen deutlich.
In dieser Saison war das Spiel Hoffenheim gegen Augsburg mit 22.000 Zuschauern das schlechteste Spiel von Sky. In der vergangenen Saison hatte Mainz den niedrigsten Wert für die Abfahrt Furth (11900).