
Beim 1:3 in Mönchengladbach zeigte der VfB Stuttgart bekannte Schwächen. Es warten zwei große Spiele darauf, dieses Jahr veröffentlicht zu werden – und zwei große Entscheidungen für die Leute.
Die Wetten darauf, dass der Stuttgarter FC im nächsten Heimspiel gegen Hertha BSC wieder ein frühes Gegentor kassiert, dürften die Quote nicht zu hoch treiben. Die Torflut in der Anfangsphase ist neben der eklatanten Auswärtsschwäche ein zentrales Problem der Schwaben. Nicht erst seit dieser Saison, sondern vor allem bisher.
Mit neuem Elan wollten die Stuttgarter in die Premier-League-Woche einläuten. Stattdessen stecken sie vor den letzten beiden Spielen des Jahres gegen Hertha (Dienstag, 20.30 Uhr) und Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr), danach müssen sich sowohl die Trainerfrage als auch die Zukunft des Sportdirektors stellen. Das soll geklärt werden, tief im Abstiegskampf.
Sportdirektor Mislintat leidet unter Fehlern
„Wir machen uns das Leben schwer“, sagte der gleichnamige Sportdirektor Sven Mislintat über mehrere frühe Rückstände nach dem 1:3 bei Borussia Mönchengladbach am Freitag. Verteidigungsminister Waldemar Anton rief “sehr, sehr schnell” an.
Immer wieder Tore in der Anfangsphase
aber wie? In der Liga hat der VfB in dieser Saison bereits acht Gegentore in der ersten Viertelstunde kassiert. In den vergangenen drei Spielen klingelte es weniger als fünf Minuten später.
Dies lässt sich jedoch nicht allein durch Schläfrigkeit erklären. Die Gründe dafür sind komplex. Gegen den FC Augsburg (2:1) vor einer Woche hat Abwehrspieler Dan-Axel Zagadou die Situation völlig falsch eingeschätzt. In Mönchengladbach schloss sein Team laut Interimstrainer Michael Wemmer den Rückraum nicht – obwohl er vor dem Spiel in diesem Bereich Querpässe der Borussia bemerkte. Wimmer betonte, er müsse sich auch “fragen, ob ich die Jungs auf dem Platz vielleicht in den ersten fünf Minuten besser mache”.
Die Moral scheint richtig zu sein
Nach der Aufnahme von Jonas Hoffmann (4. Minute) und Marcus Thuram (25.) kamen sie mit einem tollen Tor von Thiago Thomas (35.) zurück und glichen vor der Entscheidung von Patrick Hermann (90.+4) beinahe aus. Stuttgarter Moral. Außerdem hatten sie Pech, dass Gladbachs Rami Bensbini nach einem Freistoß gegen Anton nach 15 Minuten nur Gelb und keine Rote Karte bekam. Insgesamt war dies das 16. Spiel in Folge in der Liga ohne Sieg.
Wer sitzt im neuen Jahr auf dem VfB-Sitz?
Das Spiel in Leverkusen vor der WM-Pause ist die letzte Chance auf einen Hattrick im Ausland 2022. Dazu kommen die Reise in die USA und die wichtigen Personalentscheidungen. Andererseits muss geklärt werden, ob der ehemalige Assistenz- und jetzige Cheftrainer und Pässe sein Amt dauerhaft behalten kann oder ob ein neuer Trainer berufen wird.
Unter dem 42-Jährigen gab es in fünf Pflichtspielen drei Heimsiege und zwei Auswärtsniederlagen. Das 0:5 in der Liga in Dortmund war ein „Flüchtling“, das 6:0 im Pokal gegen Bielefeld war ein „Flüchtling“, resümierte Mislintat.

Andre Breitnerretter hat viel Erfahrung als Spieler und Trainer. Am Sonntag ist der neue Trainer der TSG Hoffenheim zu Gast bei SWR Sport. Und außerdem alles Wissenswerte zum Wochenende der Deutschen Fußball Liga in Freiburg, Werwich Stuttgart und Mainz 05.
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Sein eigener Vertrag läuft am 30. Juni 2023 aus. Die Zusammenarbeit mit VfB-Geschäftsführer Alexander Wehrle gilt als nicht sehr harmonisch, daher ist die Verlängerung offen. Doch zunächst blickt Mislintat auf das „ganz wichtige Spiel“ gegen Hertha BSC. in der das Stuttegger Viertel endlich das erste Viertel der Stunde unbeschadet überstehen will.