
Stand: 19.11.2022 10:45 Uhr
Innerhalb eines Monats wird das Fußballstadion von Hannover 96 zum Eishockeyfeld. Das Derby Hanover Scorpions vs. Hanover Indians findet auf einem eisigen Außengelände statt. In Zeiten der Energiekrise erntete das Großprojekt nicht nur Applaus.
Live-Musik mit „Fury in the Slaughterhouse“ oder „Culcha Candela“, Promis auf Schlittschuhen und nicht zuletzt das Stadtduell in der Oberliga Nord zwischen Scorpions und Indians: Eishockey-Fans kommen am 17 Arena – und dabei wird viel Energie verbraucht.
4.500 kWh pro Tag
Die Kühlung der Eisfläche, die für ein „Outdoor“-Event präpariert wird, verbraucht täglich rund 4.500 Kilowattstunden Strom. Das reicht für eine Familie mit einer Person für durchschnittlich ein Jahr. Kein Wunder, dass es angesichts der Energiekrise Kritik an dem seit Jahren geplanten, aufwendig inszenierten Outdoor-Event gibt.
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Die Stadtregierung unter Grünen-Bürgermeisterin Belit Unay ist nicht gerade begeistert, appelliert aber an die Bürger, dass jede eingesparte Kilowattstunde zählt.
Auf den Straßen Hannovers gehen die Meinungen auseinander. “Ich kann verstehen, dass das eine große Veranstaltung ist, aber ich würde es jetzt lieber nicht tun”, sagt einer. Ein anderer sieht die Bedeutung, dass „viele Menschen positive Momente haben und sie genießen“.
Dieselgeneratoren statt Strom aus dem Netz
„Die Diskussion ist berechtigt“, sagt Nico Roger, Geschäftsführer von Hannover Concerts. „Aber ich denke, wir werden die gleiche Entscheidung noch einmal treffen. Wir hatten zwei, drei Jahre eine schwere Zeit und wollen den Menschen etwas Gutes tun.“
Außerdem haben Röger und Co. Indem das Stromnetz der Stadt angezapft wird, um die stromhungrige Eisbahn mit Strom zu versorgen, deren Bau zwei Wochen vor der Veranstaltung beginnt, werden jedoch Dieselgeneratoren verwendet.
Es hat bereits über 25.000 Tickets verkauft
Die Idee des „Outdoor-Eishockeys“ nach nordamerikanischem Vorbild fand durchaus Anklang bei den Massen. Laut Roger wurden bereits mehr als 25.000 Tickets verkauft. Auch Scorpions-Stürmer Alan McPherson kann es kaum erwarten und fühlt sich an seine Anfänge erinnert. „Als wir Kinder waren, haben wir in Kanada viel Hockey im Freien gespielt. Das so bald wieder vor einem großen Publikum zu tun, ist etwas Besonderes.“
Es scheint, dass McPherson die Indianer anlügt. Der Premier-League-Spieler des Jahres erzielte am Freitagabend beim 5:2-Sieg gegen den Rivalen City einen Hattrick. 4.608 Zuschauer verfolgten das Stadtderby auf der Pferdeturm-Eisbahn. pro Monat werden es im Freien mindestens fünfmal so viele sein.
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