
Ein kleiner Teich im Hildesheimer Wald sorgt für Aufsehen. Er errötete. Was ist es?
Der See bei Hildesheim sorgt derzeit wegen seiner Farbe für Aufsehen. Das Gewässer in der Gemeinde Sibbesse ist violett, wie auf den Bildern zu sehen ist. Bakterien sind laut Niedersächsischem Landesamt für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) offenbar die Ursache für die Verfärbung.
Die Veränderung der Wasserfarbe könne ganz unterschiedliche Gründe haben, sagte Hans-Heinrich Schuster vom NLWKN Seenmanagementzentrum in Sulingen (Kreis Diepholz). „Solche typischen Farbveränderungen haben oft den Hintergrund, dass dort Mikroorganismen aktiv sind – und hier sind es sehr wahrscheinlich Purpurbakterien.“
Diese Bakterien kommen oft in Gewässern vor, die sich in schlechtem Zustand befinden. Denn dort entsteht durch Fermentationsprozesse Schwefelwasserstoff, den die Bakterien zusammen mit Licht für die Photosynthese nutzen können. Natürliche Pigmente, sogenannte Carotinoide, sorgen für die leuchtende Farbe von Bakterien und unterstützen sie bei der Photosynthese in unwirtlichen Umgebungen.
Kleine Gewässer sind oft von diesen Bakterien betroffen. Sie können aber auch in sehr tiefen Seen auftreten, wo in den tieferen Schichten fast kein Sauerstoff vorhanden ist, erklärte Schuster. Der Experte rät davon ab, ins Wasser zu gehen. Bakterien sind jedoch keine Blaualgen, die manchmal eine rötliche Farbe haben können. Diese sind noch giftiger.
Das NLWKN-Seenzentrum überwacht die größeren Seen in Niedersachsen. Für kleinere Gewässer, wie den Weiher bei Sibbesse, ist er nur beratend zuständig. (dpa)