Pächter verabschieden sich mit Brief

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Aus: Christoph Peters

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Seit 2013 betreiben Guilio und Nina De Filippo die Eisdiele Pinocchio in Peiting. Ihr Pachtvertrag läuft Ende des Jahres aus.
Seit 2013 betreiben Guilio und Nina De Filippo die Eisdiele Pinocchio in Peiting. Ihr Pachtvertrag läuft Ende des Jahres aus. © Hans-Helmut Herold (Archiv)

Zum Jahresende kündigen Nina und Giulio De Filippo überraschend als Mieter der beliebten Eisdiele Pinocchio in Peiting. Wie es weitergeht, ist noch offen.

Peiting – „Cari amici“, „Liebe Freunde“, lautet der Titel des Schreibens, dessen Inhalt sich in den vergangenen Tagen in Peiting wie ein Lauffeuer verbreitet hat. Nina De Filippo hat es am Samstagmorgen ins Schaufenster der Eisdiele Pinocchio gehängt, die sie seit 2013 gemeinsam mit ihrem Mann Giulio betreibt. Die dort zu lesenden Zeilen seien ihr am Vorabend nicht leichtgefallen.

Eisdiele Pinocchio in Peitung schließt: Mieter verabschieden sich mit emotionalem Brief

„Ich habe beim Schreiben geweint“, sagt Nina De Filippo. Aber irgendwie musste sie den Peitinger Leuten sagen, dass der zehnte Jahrestag im nächsten Jahr nichts werden würde. „Wir werden Ende des Jahres aus der Eisdiele ausziehen“, bestätigt De Filippo die traurige Nachricht, die im Schaufenster zu lesen ist, gefolgt von vielen emotionalen Dankesworten. Danke, „dass Sie uns das Gefühl geben, in Peiting zu Hause und willkommen zu sein.

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Dieser Abschied war nicht geplant. Die De Filippos würden gerne weitermachen, sie haben gerade im Sommer ihre neue Eismaschine vor dem Laden aufgestellt. Doch am Ende hätten sie keine Einigung mit dem Vermieter finden können, erklärt Nina De Filippo leider. Auf die Gründe wolle sie nicht näher eingehen, man sei auch nicht rausgeschmissen worden, das ist ihr wichtig zu betonen. “Es hat einfach nicht mehr gepasst.”

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“Ich hätte die Familie gerne zu Hause behalten”

Die Nachricht vom bevorstehenden Umzug kam für Marita Lutz heraus, der das Haus gehört. Vor neun Jahren vermietete sie die Eisdiele und die Wohnung an einen Eismacher aus dem Allgäu, der sie wiederum an die De Filippos vermietete. Der Pachtvertrag lief damals über 20 Jahre, sagt Lutz. Die Hausbesitzerin weiß immer noch nicht, was die Pläne ihrer Mieterin sein werden, nachdem sie ihre Arbeit bei der Familie De Filippo beendet hat. Für nächste Woche sei ein Termin vereinbart, sagt Lutz, der dann hofft, mehr über die Zukunft der Eisdiele zu erfahren. Auch sie bedauere die Entwicklung sehr. “Ich hätte die Familie gerne zu Hause behalten.”

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In einem emotionalen Brief bedankt sich De Filippo bei den Peitinger Menschen.
In einem emotionalen Brief bedankt sich De Filippo bei den Peitinger Menschen. © Hans-Helmut Herold

Die Reaktionen auf die Abschiedsbotschaft zeigen, wie sehr die De Filippos den Peitinger Menschen ans Herz gewachsen sind. „Das war ein echter Schock für mich, denn diese zentrale Eisdiele mit dem super leckeren Eis ist zum Mittelpunkt von Peiting geworden“, schrieb Alpenvereins-Chef Herwig Skalitza der Lokalzeitung. Auch online zeigten sich viele entsetzt. „Jeder Peitinger hat sich gefreut, als Nina und Gulio am Valentinstag geöffnet haben“, kommentierte ein User auf Facebook. „Ich besuche dich so oft und liebe es einzukaufen und ein Besuch in deiner tollen Eisdiele ist immer eine Wohltat für die Seele“, schrieb ein anderer.

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Pinocchio-Betreiber würden lieber in Peiting bleiben

Darauf angesprochen, ist Nina De Filippo sichtlich gerührt, dass so viele Menschen daran interessiert sind. Mit einem solchen Echo hatte sie überhaupt nicht gerechnet. Sie selbst kann noch nicht genau sagen, was mit ihr und ihrer Familie passieren wird. “Alles ist noch sehr frisch, auch bei uns.” Aber sie würden lieber in Peiting bleiben. Sie suchen derzeit eine Unterkunft und einen Ort, an dem sie weiterhin Eis für ihre beiden Eismaschinen produzieren können. Eine Eisdiele sei vorerst nicht geplant, sagt der 39-Jährige. Wollen Sie nicht voreilig handeln, können Sie auch auf dem Schreiben in ihrem Schaufenster nachlesen. “Aber wir hoffen, Sie wiederzusehen.”

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