
Sitem-Insel | 4. Dezember 2022
Die Behandlung des akuten Lungenversagens erfordert neue Medikamente. Der rasante Fortschritt ihrer Entwicklung erfordert vereinte Kräfte im Übersetzungsprozess. Innovation trifft auf fundiertes pharmazeutisches Wissen und Grundlagenforschung. sitem-insel bietet dafür eine Plattform.

sitem-insel befindet sich auf dem Campus Insel und profitiert von der Nähe zum Inselspital und der Universität Bern.Foto: Innosuisse – EDA Schweiz
Steht man im Erdgeschoss des Swiss Institute for Translational Medicine and Entrepreneurship (sitem-insel) und blickt nach oben, sieht man sofort, dass der imposante Glasbau mit transparenten Büros und quasi schwebenden Treppen aus dem Geiste des Austauschs und An offene Innovationskultur.
Innovation im medizinischen Bereich ist gleichbedeutend mit translationaler Medizin: der Transfer neuer Erkenntnisse und Produkte aus der industriellen Entwicklung und Grundlagenforschung in die klinische Anwendung.
So arbeiten beispielsweise die Universitätsklinik für Pneumologie am Berner Inselspital, das junge Berner Biotech-Startup AlveoliX und CSL Behring, einer der weltweit grössten Biotherapeutika-Hersteller, gemeinsam an der system-insel zur Erforschung und Behandlung des akuten Atemnotsyndroms (ARDS) – ein akutes Lungenversagen (akutes Atemnotsyndrom) und seine Folgen.

AlveoliX AX12-Well-Chip bereit zum Züchten von 12 Luftsäcken zum Testen neuer Medikamente.Foto: AlveoliX
Enge Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten
„Akutes Lungenversagen kann durch verschiedene schädliche Einflüsse wie Inhalationstrauma und systemische oder pulmonale Infektionen wie Covid-19 verursacht werden“, erklärt Prof. Ph.D. medizinische Manuela Funke-Chambour, Chefärztin der Universitätsklinik für Pneumologie am Inselspital Bern. Zu Beginn der Pandemie wurde das Auftreten von ARDS häufig in schweren Verläufen von Covid-19 mit den ersten Varianten des Virus beobachtet.
Um die Entstehung und Entwicklung des ARDS besser zu verstehen und damit die Entwicklung und Bereitstellung neuer Medikamente zu seiner Behandlung voranzutreiben, hat die Universitätsklinik für Pneumologie am Inselspital Bern unter der Leitung von Prof. Thomas Geiser, arbeitet eng mit AlveoliX und der Forschungsabteilung von CSL Behring zusammen. Außerdem Prof. Ph.D. medical Funke-Chambour entwickelte gemeinsam mit CSL Behring neue Ex-vivo-Lungenmodelle.
„Seit 2020 entwickeln wir in unserem Labor auf der system-insel die sog Organ-on-Chip-Modelle, also In-vitro-Modelle, die den Aufbau und die Funktion menschlicher Organe möglichst genau abbilden, um Wirkungen und Nebenwirkungen abschätzen zu können. die Wirkung neuer Medikamente für das Wohlbefinden des Patienten besser erforschen. Außerdem möchten wir mit unserer Technologie in Zukunft Tierversuche ersetzen. Tierversuche werden immer kontroverser und es gibt einen globalen Trend, sie so weit wie möglich zu eliminieren oder stark zu reduzieren. In den USA wurde dem Senat im September ein neuer Gesetzentwurf vorgelegt, der unsere Technologie als qualifizierte Alternative vorschlägt”, erklärt Dr. Nina Hobi, CEO und wissenschaftliche Leiterin des Biotech-Startups AlveoliX. Mit seinem Lungenmodell «Lung on a Chip» gewann AlveoliX im Juni 2022 den mit 75’000 Franken dotierten Swiss Medtech Award.
Ein hervorragendes Modell für die Forschung bei CSL Behring, dem weltweit drittgrößten Hersteller von Biotherapeutika. „Mit dem AlveoliX-Modell sind wir nah an physiologischen Bedingungen beim Menschen und können daher neue Produktkandidaten in einem sehr frühen Stadium der Entwicklung von Therapien zur Behandlung von Atemwegserkrankungen testen“, sagt Adrian Zuercher, Head of Europe Research bei CSL. Behring. Die Forschungsabteilung unter seiner Leitung, das CSL Biological Research Center, ist seit 2019 auf der sitem-insel angesiedelt. Neben der Zusammenarbeit mit Start-ups bietet der Standort auf dem Campus der Insel seiner Abteilung weitere Vorteile: „Wir haben immer mit zusammengearbeitet Partner vom Inselspital und der Universität Bern. Aber dass sich unser Forschungszentrum nun in ‚ruhiger Ferne‘ befindet, hat einen großen Unterschied gemacht“, sagt Zürcher.

Der gläserne Bau von sitem-insel ist Ausdruck der dort gelebten Offenheit und multidisziplinären Zusammenarbeit.Foto: CSL Behring
Innovationen zum Patienten bringen, indem Menschen miteinander verbunden werden
Medizintechnik und Pharmaindustrie sind die Eckpfeiler der Schweizer Wirtschaft. Ihre Produktentwicklung ist auf die Zusammenarbeit mit Universitätskliniken angewiesen. Translation ist daher als prozess- und akteursorientierte Disziplin zu betrachten, an der zwangsläufig zahlreiche Interessensgruppen aus Industrie, Universitäten, Kliniken und Behörden beteiligt sind.
Eine so enge und vielfältige Zusammenarbeit zwischen Politik, Forschung, Gründerszene und Industrie ist nur mit Plattformen wie sitem-insel möglich.
„Die Zusammenarbeit zwischen Inselspital, AlveoliX und CSL Behring verdeutlicht eindrucksvoll, dass erfolgreiche Translation von einem intensiven Austausch zwischen öffentlichen und privaten Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen abhängt“, sagt Simon Rothen, CEO von system-insel. “Es sind diese Erfolgsgeschichten, die Public-Private-Partnerships (PPPs) wie system-insel möglich machen – Innovationen zum Patienten bringen, indem sie Menschen verbinden.”

das System der Insel AG auf dem Insel Campus Bern.Foto: Insel Sitem
Sitem Island Boilerplate
sitem-insel befindet sich auf dem Campus Insel Bern und profitiert von der Nähe zum Inselspital sowie der Medizinischen Fakultät der Universität Bern. Bei sitem-insel sind eine Vielzahl von Vertretern aus Klinik, Industrie, Forschung und Lehre unter einem Dach vernetzt und streben nach Innovationen zum Wohle der Patienten. sitem-insel als Wirtschafts-, Medizin- und Forschungscampus fördert Innovation und Kooperation zwischen allen Partnern und Interessensgruppen. Die Architektur des imposanten, transparenten Glasbaus entspricht der Idee von Offenheit und multidisziplinärer Zusammenarbeit.
Unsere eigene Schule, die sitem-insel School, bietet in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät der Universität Bern Weiterbildungskurse für Graduierte an. Hier sind die besten Köpfe der Übersetzungswissenschaft vernetzt.
Die regulatorischen Dienste der sitem-insel pflegen ein Expertennetzwerk mit juristischen und regulatorischen Fachkreisen und stellen diese Expertise über Fachveranstaltungen Interessierten zur Verfügung. Darüber hinaus bietet sitem-insel im Rahmen der eigenen Forschungsaktivitäten modellbasierte Datenanalysen an, um die Entscheidungsfindung im Bereich der Gesundheitsökonomie zu erleichtern. Hier verbinden sich Ideen mit wirtschaftlichem Erfolg.