
Das größte Ereignis des Abends fand noch vor dem Anpfiff im berüchtigten Parken, FC Copenhagen Stadium statt.
Obwohl der Abschied vom europäischen Wettbewerb bereits im Vorfeld des Duells mit Borussia Dortmund entschieden war, sorgten die Anhänger von Kopenhagen mit ihrer exquisiten Choreographie für Furore.
Was danach auf dem Platz passierte, war allerdings vor allem aus Dortmunder Sicht nicht sehenswert. Das späte Halloween ist sozusagen ein Grusel-Kick. Nur dank Torhüter Gregor Kopel konnten sich die Schwarz-Gelben nach Treffern von Thorgan Hazard (23.) und Haakon Arnar Haraldson (41.) mit einem 1:1-Unentschieden retten.
Champions League
Höchstwahrscheinlich: Bayern im Achtelfinale gegen Klopp?
vor 11 Stunden
Die Fans von Copenhagen FC boten vor dem Anpfiff eine großartige Show
Bildnachweis: Imago
Drei Dinge sind aufgetaucht.
1.) Maldet-Abend
Edin Terzic drehte angesichts der sportlichen Banalität des Spiels aggressiv auf. Judd Bellingham, Yusef Mukoko, Julian Brandt und Niklas Sule saßen zunächst auf der Bank, während sich Doniel Mallin und Neuzugang Anthony Modest an der Spitze versuchen durften.
Ein Experiment, das schief ging. Sowohl Malin als auch Modest blieben lange komplett in der Luft, von Torgefahr war keine Spur. Nach einem Teamwechsel kam der im Sommer 2021 aus Eindhoven kommende Niederländer mit erfolgversprechenderen Maßnahmen, aus denen aber nichts Zählbares herauskam.
Doniel Malin sah gegen Kopenhagen kein Land
Bildquelle: Getty Images
Im Gegenteil: Als Karim Adeyemi von der rechten Flanke in den Strafraum kam und den Ball perfekt von der Grundlinie in den Rücken der Kopenhagener Abwehr spielte, standen sich die beiden Stürmer praktisch auf den Beinen. Malin nahm dem höher positionierten Ex-Colony-Spieler den Freistoß ab und platzierte den Ball meterweit im gegnerischen Strafraum – ein symbolischer Akt.
Terzic wollte das unglückliche Duo nach dem Match nicht hart verurteilen, ging aber dennoch auf ihre Mängel ein. Auf die Leistung von Malin und Modest angesprochen, erklärte er am Mikrofon von Dazen: „In der ersten Halbzeit haben wir nicht viele Torchancen herausgespielt, weil wir viele Bälle verloren haben. Bei einem der Töne fehlten noch ein paar.“
Immerhin sei Malin „zu engagiert“, eine Variante von „immer versuchen“, und nehme immer wieder Bälle auf. „Modeste hatte ein schwieriges Spiel und hatte bei zwei Einsätzen, bei denen ihm der Ball weggenommen wurde, etwas Pech“, fügte Terzic hinzu. Bescheidener Arbeitsnachweis in 90 Minuten: Torschuss, 17 Bälle.
Malin, die rund anderthalb Jahre bei Dortmund bleiben wird, und Modest, der im Sommer als Ersatz für den an Krebs erkrankten Sebastian Haller verpflichtet wurde, haben es noch nicht zum BVB geschafft.
2.) Brandt und Mokoko bringen Schwung
Julian Brant und Youssoufa Mukoko, die in den letzten Wochen immer Schlüsselspieler waren, saßen 63 Minuten auf der Bank, bevor sie Saleh Ozkan bzw. Giovanni Reina ersetzten.
Die erste Aktion zeigte, dass Brandt und Mukoko derzeit auf einem höheren Niveau spielen als viele ihrer Teamkollegen. Brandt traf den Ball mit der Hacke, das ist beeindruckend, Mukokos Schuss aus 17 Metern traf den Pfosten.
Josef Mukoko
Bildquelle: Getty Images
Der rassige Brandt benötigte nur rund zehn Minuten, um mehr Ballbewegungen zu erzielen (14) als Modest (13), der bereits 75 Minuten auf dem Feld stand. Nahezu jede erfolgsversprechende Offensivaktion geht auf den ehemaligen Leverkusener oder den 17-jährigen Jewel zurück.
“Joel hat aus einer niedrigen Position gespielt und konnte das Match sehr gut beschleunigen”, sagte Terzic. “Sie haben beide das Match wiederbelebt. Hoffentlich können sie so weitermachen.”
Es dürfte im Interesse der Dortmunder sein, dass die beiden, die neben Bellingham und Copil heute zu den wenigen Dortmundern in guter Form gehören, ihr Niveau halten. Auf jeden Fall war dies Kopenhagens einziger Lichtblick in der zweiten Halbzeit.
3.) BVB-Abwehr im Slapstick-Modus
Mal wird das geklärt, dann wieder ein Sorgenkind – Dortmunds Hintermannschaft ist in dieser Saison nur schwer nachvollziehbar. Vor allem die Neuzugänge Süle und Nico Schlotterbeck werden von den unerklärlichen Wechselfällen gebeutelt, in Kopenhagen wirkt auch Routinier Mats Hummels auf der einen oder anderen Position veraltet.
Als der Weltmeister von 2014 (als Copel) zur Halbzeit – vorsichtshalber – in der Kabine blieb und Sule zusammen mit Schlutterbeek in die Innenverteidigung rückte, erlitten die Zuschauer einige Slapstick-Szenen.
Nico Schlutterbeek
Bildquelle: Getty Images
Vor allem in der 60. Minute: Erst spielte Schlutterbeek einen spannenden Fehlpass von links in die Mitte, dann lief Zuli schnell an seinem Gegenspieler Mohamed Darami vorbei. In Sicherheit verkündete der Ex-Münchner offenbar, dass die Situation vorbei sei, verlor dabei aber den aufmerksameren Victor Clisson aus den Augen, der plötzlich befreit vor dem Dortmunder Platz auftauchte, den Ball aber aus spitzem Winkel nicht ins Netz bringen konnte.
Schlutterbeeks Einschätzung des Geschehens: „Wir haben nicht gut gespielt. Wir hatten heute ein bisschen Glück.“ Sat zumindest eine kurze Analyse.
Klopp stolz auf die Mannschaft: „Die Reaktion, die ich sehen wollte“
Champions League
Torjubel gegen Inter: Pavard-Geste mit ernstem Hintergrund
vor 14 Stunden
Bundesliga
Nagelsmann gibt zu: „Ich bin ein bisschen geschwängert“
Vor 17 Stunden