
Allgäuer Triathlet und Laufshop-Inhaber Axel Reusch gibt Tipps für Bewegung bei extremer Kälte. Was ist mit Aufwärmen, Klamotten und Getränken?
Der erste Kälteeinbruch dieses Winters ist bereits vorbei – doch am Wochenende soll die nächste „Kältepeitsche“ kommen. Am Samstag und Sonntag sollen die Temperaturen auf minus 15 Grad sinken Oberallgäu Freezing – Ausdauersport an der frischen Luft wird zu einer echten Herausforderung für den Körper. Technik, Kleidung und Getränke: Was ist beim Sport im Freien zu beachten? Triathlet Axel Reusch (55), Allgäuer Rekordhalter mit acht Ironman-WM-Teilnahmen auf Hawaii und Inhaber des „Laufladen“ in Sonthofengibt Tipps für Ausdauersport bei extremer Kälte.
Herr Rioch, bei Kälte brauchen Ihre Muskeln länger zum Aufwärmen. Wie lange und wie sollte man sich aufwärmen?
Axel Rioch: Der Punkt ist immer, dass man kalte Muskeln nicht schnell und zu stark belasten sollte – das gilt auch für den Sommer. Wer gerne intensiv läuft, sollte ohnehin nicht gleich loslegen. Nach zehn Minuten kontrolliertem Aufwärmen sollten Sie startklar sein.
Nasses Laub, schlammige Pisten oder gar Frost: Sollte man seine Lauftechnik ändern?
Reusch: Im Gegenteil, es ist gefährlich. Wenn Sie sich gerne an Neues gewöhnen und über neue Muster des Bewegungsapparates nachdenken, können bereits gesunde Bereiche überlastet werden, was zu Sehnen- oder Gelenkproblemen führt. Aus kurzfristigen Gründen sollten Sie nicht mit Ihrem Laufstil experimentieren.
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Was ist mit Laufschuhen?
Reusch: Ein Wechsel könnte also sinnvoll sein. Aber Sie frieren nicht, mit atmungsaktiven Schuhen können Sie im Winter laufen. Wenn es kühl und trocken ist, geht auch ein Sommerschuh – aber bei einer anderen Oberfläche ist Profil besser. Grundsätzlich laufe ich im Winter lieber in Sommerschuhen als umgekehrt. Aufgrund der Atmungsaktivität und Dichte benötigen Sie in den wärmeren Monaten einen Sommerstiefel. Aber natürlich ist ein Schuh pro Saison immer am besten.
Wie sagt man so schön: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung. Was ist beim Laufen unter den aktuellen Bedingungen zu beachten?
Reusch: Mit Kleidung kann man auf jeden Fall arbeiten. Dies ist hauptsächlich eine Frage der Bequemlichkeit, da Sie sich nicht mit einem feuchten, nassen Hemd auf dem Rücken verletzen. Allerdings muss man darauf achten, sich nicht zu warm anzuziehen. Die ersten fünf Minuten zu frieren ist völlig in Ordnung. Besser so, als mit verschwitzten Klamotten auf dem Rücken zu frieren. Die erste Schicht sollte keine Baumwolle sein, da sie Feuchtigkeit speichert.
Gibt es auch Temperaturen, die definitiv zu kalt zum Laufen sind?
Reusch: Dies ist seit einigen Jahren Gegenstand zahlreicher Diskussionen. Aber auch das ist weitgehend Gewohnheitssache, keine Regel. In so einem heiklen Bereich, in dem es eigentlich keinen Sinn mehr macht – nun, wir kommen in diese Temperaturzonen Algeo Nein, auch bei den Kälteeinbrüchen hier. Natürlich kann der eine oder andere Läufer die Kälte in der Lunge immer mehr spüren. Jeder sollte seine eigenen Grenzen kennen.
Auch das Durstgefühl ist im Winter nicht so ausgeprägt. Was ist zu beachten?
Reusch: Es ist immer eine gute Idee, vor dem Laufen ein paar Schlucke zu trinken. Je nach Kleidung schwitzt man etwas weniger als im Sommer, aber das hängt auch von der Person ab; Und aus der Ferne. Grundsätzlich müssen Sie darauf achten, dass Sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, um unter allen Umständen tolerant zu sein. Wenn du eine Stunde läufst, musst du nicht unbedingt ein Getränk mitnehmen.
Was denkst du über den Winter: Laufband oder Natur?
Reusch: Ich laufe fast immer draußen. Im Winter fahre ich mit meinem Fahrrad Rollerblades. Aber das Laufen in der Natur funktioniert immer problemlos, auch nachts.
Und wie sieht Ihre Lieblingsstrecke im Oberallgäu aus?
Reusch: Ich bin ein furchtbar unflexibler Läufer. Mein Weg zu meinem Haus schlängelt sich von Burgberg über Ellerdam nach Emmenstadt, Rauhinzell, um den Weiher herum und dann zurück über Birkenale. Wenn ich es eher hügelig mag, geht es vom Burgberg zum Hasengarten oder zum Hausberg am Grünten. Ich habe so ein Glück, dass ich immer von der Haustür aus reingehen kann.
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