
Nach dem Sprung über die 14.500-Punkte-Marke legte der Dax am Freitagmorgen zunächst eine Verschnaufpause ein. Der deutsche Leitindex notierte im frühen Handel um 0,12 Prozent im Minus bei 14.522,55 Punkten und damit knapp unter seinem Vortagesschluss. Auch für den Rest des Jahres erwarten die Marktteilnehmer einen eher glanzlosen Verlauf, da das Geschäft in den USA nach dem gestrigen Feiertag unterbrochen wird.
Deutlicher fiel der MDax für mittelgroße Werte mit einem Minus von 0,60 Prozent auf 25.898,99 Punkte. Der EuroStoxx 50, das Hauptbarometer für die Eurozone, bewegte sich mit minus 0,10 Prozent ähnlich wie der Dax kaum.
Getrieben von positiven Signalen der US-Notenbank, die nun ein etwas moderateres Tempo der Zinswende bietet, überschritt das wichtigste deutsche Börsenbarometer am Vortag erstmals seit Juni wieder die Marke von 14.500. Seit seinem Tief Ende September hat der Dax mittlerweile mehr als 22 Prozent zugelegt und saust aktuell die achte Woche in Folge im Plus. Das Minus seit Jahresbeginn ist mittlerweile auf unter neun Prozent geschmolzen.
Wie schon am Vortag dürfte die letzte Handelssitzung der Woche recht ruhig ausfallen, da der Handel an der Wall Street nur verkürzt stattfindet. Viele Amerikaner gönnen sich nach Thanksgiving ein langes Wochenende. Das Einzelhandelsgeschäft beginnt mit dem „Black Friday“ im Weihnachtsgeschäft.
Begleitet wird die Rabattschlacht von der Frage, wie die kommenden Wochen angesichts der immer noch hohen Inflation und der allgemein verhaltenen Konsumausgaben verlaufen werden. Laut QC-Experte Altmann haben die ersten Umsatzzahlen daher „das Potenzial, über die zukünftige Richtung der Aktienmärkte zu entscheiden oder zumindest mitzuentscheiden“.
In Deutschland zeigte das Verbrauchervertrauen der GfK eine leicht verbesserte – auf sehr schwachem Niveau – Konsumstimmung, obwohl Experten eine etwas stärkere Aufhellung erwarteten. Trotz Gegenwind ist die deutsche Wirtschaft im Sommer stärker gewachsen als zunächst angenommen.
Auf der Unternehmensseite profitierte die Aktie der Deutschen Bank von einer positiven Studie inklusive Heraufstufung auf „Outperform“ durch die Analysten von RBC. Mit einem Plus von rund zwei Prozent erreichten die Titel zeitweise den höchsten Stand seit Ende Mai, zuletzt lag das Plus bei 0,8 Prozent.
Die Uniper-Aktie verlor am Ende des SDax mehr als vier Prozent. Die Aktien sind seit dem Hoch vom Dienstag um fast 40 Prozent gefallen. Die Ankündigung einer weiteren milliardenschweren Kapitalerhöhung stoppte den Kurs in dieser Woche abrupt. Inzwischen mehren sich die Stimmen kritischer Analysten.
Die Aktie von Shop Apotheke drehte nach positivem Start ins Minus und verlor 1,4 Prozent. Investoren dürften zu dem Schluss gekommen sein, dass die Einstellung der Versandapotheke Eurapon durch den Schweizer Konkurrenten Zur Rose nur auf den ersten Blick weniger Konkurrenz bedeutet. (dpa)