Dax auf Jahreshoch: Hoffnung auf entspanntere Geldpolitik | Freie Presse

Frankfurt am Main.

Der US-Zinsentscheid und Hoffnungen auf eine etwas weniger rigide Geldpolitik gaben dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag neue Impulse. Der Dax kletterte ab Mitte Januar über sein bisheriges Jahreshoch und erreichte den höchsten Stand seit Mitte Februar 2022. Gegen Mittag legte er um 1,57 Prozent auf 15.419,10 Punkte zu. Der MDax für mittelständische Unternehmen stieg um 2,03 Prozent auf 29.436,26 Punkte. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, stieg um 1,2 Prozent.

Wie erwartet erhöhte die Fed ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte und schob eine weitere geldpolitische Straffung in Aussicht. In New York reduzierte der Dow Jones Industrial seine Verluste, als Technologiewerte in eine Rallye eintraten. Hinzu kamen starke Ergebnisse der Social-Media-Gruppe Meta als Stimmungstreiber. Die Aktien der Facebook- und Instagram-Gruppe stiegen im vorbörslichen US-Handel um etwa 20 Prozent.

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Im weiteren Verlauf des Donnerstags richten sich die Augen nun vor allem auf die Europäische Zentralbank (EZB), die wie die Bank of England am Nachmittag ihre Zinsentscheidung bekannt geben wird. Viele Bankökonomen rechnen mit einem Anstieg der Zinsen um 0,5 Prozentpunkte.

Am Schlusslicht des Dax fiel die Aktie der Deutschen Bank um zwei Prozent. Analystin Anke Reingen von der kanadischen Bank RBC sprach von “durchwachsenen Ergebnissen” aus Frankfurt. Die Deutsche Bank erzielte 2022 den höchsten Gewinn seit 15 Jahren, profitierte aber auch von einem positiven Steuereffekt. Die Aktien der DWS, der Fondssparte der Deutschen Bank, verloren in Quartalszahlen rund fünf Prozent im SDax der kleineren Börsenwerte.

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Im Abschwung der Weltwirtschaft nutzt der Chipkonzern Infineon weiterhin die starke Nachfrage aus Energiewende und Elektromobilität. Die Schlagzeilen stiegen um mehr als sechseinhalb Prozent. Die technische Rallye in den USA sorgt für zusätzlichen Schwung und davon profitierte auch Siltronic im MDax mit einem Plus von sieben Prozent. Der Waferhersteller ist 2022 stark gewachsen. Ein Händler nannte die Aussichten für 2023 „gut“.

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Investoren belohnten Siemens Healthineers bessere Aussichten mit einem Wachstum von mehr als sieben Prozent. Die jüngsten Quartalszahlen des Medizintechnikunternehmens dürften für den Kursanstieg eine etwas geringere Rolle gespielt haben als die Aussichten für die weitere Geschäftsentwicklung. JPMorgan-Analyst David Adlington erwartet eine Verbesserung der Lieferkettensituation.

Immobilienwerte verzeichneten deutliche Gewinne. Für Auftrieb sorgt laut Händlern der vorsichtige Trend, dass die Zinsen in Zukunft möglicherweise nicht mehr so ​​stark steigen und es sogar zu einer Zinspause oder Zinspause kommen könnte. Aroundtown und TAG Immobilien im MDax legten teilweise um mehr als sechs Prozent zu, Vonovia im Dax um mehr als vier Prozent. (dpa)

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